Das Forum ist ja mittlerweile leider mausetot. Meine älteren Beiträge wurden in der Zwischenzeit allesamt gelöscht. Das mag vielleicht daran gelegen haben, dass ich mich 2010 und auch später negativ über den Beruf des Steuerfachangestellten geäußert habe. Ja, meine Postings waren alles andere als positiv. Um es noch einmal ohne jegliche Miesmacherei zu sagen: Der Steuerfachangestellte ist meines Erachtens ausschließlich für Leute der richtige Beruf, die im Bereich Steuern und Rechnungswesen Karriere machen wollen. Wer das vorhat, sollte unbedingt diese Ausbildung absolvieren. Wer in dem genannten Bereich jedoch keine Ambitionen hat, sollte von der Ausbildung Abstand nehmen. Ich bleibe weiterhin dabei, dass die Thematik nicht gerade abwechslungsreich ist. Es ist eine trockene Materie. Hinzu kommt die, um es gelinde auszudrücken, dürftige Bezahlung. Wer seine Berufswahl von den beiden Aspekten abhängig macht, wird auf Dauer als Steuerfachangestellter nicht glücklich. Wer Interesse an einer gesetzeslastigen Ausbildung hat, die im Gegensatz zum Steuerfachangestellten vielseitig und gut entlohnt ist, sollte sich den Sozialversicherungsfachangestellten anschauen. Das ist meiner Meinung nach die eindeutig bessere Wahl. In dem Beruf stehen einem sämtliche Wege offen: Kundenberatung, Personalwesen, Rechnungswesen, Controlling, Marketing, usw. Es ist eben mehr als Steuererklärungen und Rechnungswesen. Und das bei tausendmal besserem Verdienst.
Ich denke, dass meine Darstellung recht objektiv ist. Deshalb: Liebe Steuerfachangestellte, hängt euch rein, seid fleißig, schließt eure Ausbildung mit guten Noten ab, werdet mit der erworbenen Berufserfahrung Bilanzbuchhalter, Steuerfachwirt oder gar Steuerberater. Es sei euch von Herzen gegönnt. Aber bitte akzeptiert auch, dass es Leute gibt, die die negativen Seiten eures Berufs ansprechen und deshalb etwas anderes machen möchten. Eine interessante Alternative habe ich bereits genannt. Und es gibt noch einige mehr. Das würde hier allerdings den Rahmen sprengen.
Zitat von Struppi63 im Beitrag #40Hallo ;-) Ich bin Diana, 27 Jahre alt und beginne in ca. 4 Wochen mit der Umschulung zur Steuerfachangestellten. Ich freue mich schon ziemlich auf die Arbeit. Hoffe ich finde hier noch ein paar hilfreiche Tipps und Tricks.
ich fühle mich auf jeden Fall wohler als letztes Jahr um diese Zeit, da ich jetzt einen guten Ausbilder habe. Die Arbeit in einem Betrieb ist meines Erachtens viel abwechslungsreicher als in einer Steurberaterkanzlei. Aber Gott sei Dank gibt es in Deutschland ja die freie Berufswahl, so dass niemand dazu verdonert wird, einen Beruf zu erlernen, den er nicht mag.
Bei den Steuerberater/innen ist doch genauso wie bei den Rechsanwälten: Man kann damit die Straße pflastern. Wenn ich noch Interesse an einer Ausbildung in diesem trockenen Beruf gehabt hätte, hätte ich mich nach der Ausbildung in einem großen Unternehmen für die Buchhaltung beworben. Sich als Steuerberater/in selbstständig zu machen, ist auch mit einem erheblichen Risiko verbunden. Das darf man nicht unterschätzen.
warte die Probezeit noch ab (ich vermute bis zum 30.11.2010) und wenn sich die Situation dann nicht verbessert hat, musst du deinen Kollegen höflich sagen, dass du dich schließlich noch in der Ausbildung befindest.
Ein Ausbildungsverhältnis ist schließlich ein Lernverhältnis und kein Arbeitsverhältnis. Wenn sie dafür kein Verständnis haben, sollten sie sich einmal an ihre Ausbildung erinnern. Die konnten mit Sicherheit auch nicht alles auf Anhieb.
Ihr erledigt den "Kanzleieinkauf". Was habe ich denn darunter zu verstehen? Ich tätige in meiner neuen Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel auch Einkäufe, aber als Steuerfachangestellte/r kann es sich hierbei wohl nur um den Einkauf von Büromaterial handeln.
Wenn dem so ist, fühle ich mich erneut bestätigt: In diesem Beruf ist man neben einem unterbezahlten Lexikon auch noch "Mädchen für alles".
wie bereits iom Vorstellungsthread beschrieben, habe ich Angst vor AWL.Beziehungsweise davor, nicht alles in den 2 Jahren zu lernen. Hat jemand vielleicht für mich mal eine Info, womit im ersten Jahr angefangen wird?
Wir hatten bis dato: Rund um Kaufmann, Firma, Vertretung, Zustandekommen von Verträgen, ( hab es jetzt nicht wirklich auseinandergenommen) Aber irgendwie fängt unser Dozent dann nur Fallmäßig mit einem neuen Thema an und wir lösen nur Fälle und arbeiten nicht wirklich mit Buch...
Wäre schön, wenn mir jemand mitteilen könnte, WIE sich der AWL Unterricht normalerweise aufbaut, und ob ihr etwaige Buchempfehlungen aussprechen könnt.
LG
pk
Hallo Petra,
schade, dass du an einen grottenschlechten Dozenten geraten bist. Ich kann das gut nachvollziehen. In meiner fünfmonatigen Ausbildung konnte man den Lehrer in Steuerlehre "in der Pfeife rauchen". In AWL haben wir in den ersten vier Monaten die Themen "Arbeitsrecht", "Sozialversicherung" und "Gewerkschaften" durchgenommen. Ich finde, dass AWL einfacher als Rechnungswesen und Steuerlehre ist. Aber jeder, der diesen Beruf erlernt, beurteilt das natürlich anders. Unser Buch hieß "Allgemeine Wirtschaftslehre für steuer- und wirtschaftsberatende Berufe" (erschienen im Bildungsverlag EINS, Autoren: Möhlmeier, Nath, Wierichs, Wurm, ISBN: 978-3-8237-6772-5). Das Buch ist meiner Meinung nach sehr übersichtlich und verständlich verfasst. Leider findet man dort keine Übungsaufgaben, sondern lediglich Beispiele. Diese sind jedoch anschaulich dargestellt.
Außerdem habe ich zwei AWL-Musterklausuren zu den oben genannten Themen.
Wenn du Interesse daran hast, schicke ich sie dir gerne per E-Mail zu. Deine Adresse habe ich ja.
ich finde es klasse, dass du mit 34 Jahren noch einen anderen Beruf erlernst.
Nun habe ich folgende Fragen an dich:
1. Welchen Beruf hast du vorher gelernt?
2. Warum hast du dich für eine Umschulung zur Steuerfachangestellten entschieden (du hast sicherlich schon im Forum gelesen, dass ich von dem Beruf aufgrund der schlechten Erfahrungen in meiner ehemaligen Ausbildungskanzlei und einiger anderer negativer Tatsachen wenig halte)?
3. Bei welchem Bildungsträger bist du?
4. Weshalb kam für dich keine Einzelumschulung infrage?
Wie ich bereits in einem anderen Thema schrieb, wurde mein Ausbildungsverhältnis nach der Probezeit von meinem Ausbilder gekündigt. Dass es mir vor dem Arbeitsgericht wenigstens noch gelungen ist, eine angemessene finanzielle Entschädigung herauszuschlagen, tröstet über den ungerechtfertigten Rausschmiss hinweg.
Meine Fragen an euch: Gab es in eurer Ausbildung auch schon Ärger? Wenn ja: In welcher Form? Habt ihr die Steuerberaterkammer eingeschaltet? Hat man euch dort geholfen oder seid ihr wie ich von der Steuerberaterkammer maßlos enttäuscht? Welche Steuerberaterkammer ist für euch zuständig?